Sexuelle Funktionsstörungen, besonders die erektile Dysfunktion des Mannes, stellen Vorboten für nachfolgende ischämische Herzerkrankungen (Durchblutungsstörungen) dar.
Sexuelle Dysfunktionen können mit Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes mellitus und neurologischen Störungen einhergehen.
Im Umkehrschluss können körperliche und psychische Erkrankungen zum Teil erheblich die sexuelle Aktivität und Zufriedenheit beeinflussen.
Auch Erkrankungen, die vordergründig nichts mit Sexualität zu tun haben, berühren häufig Fragen der sexuellen Gesundheit.
Bei mittelmäßig oder schlecht empfundenem Gesundheitszustand reduziert sich die sexuelle Aktivität (im mittleren Lebensalter) von Männern um 20%, bei Frauen um 25%. Ähnliches zeigt sich bei chronischen Erkrankungen und Behinderungen.
Es betrifft jede Altersgruppe von Jugend an. Mit dem Alter nehmen chron. Erkrankungen und Behinderungen, die das Sexualleben aber auch die Beziehungssituation und den allgemeinen Gesundheitszustand beeinflussen, zu.
Eine als befriedigend erlebte Sexualität hat in jedem Alter einen wesentlichen positiven Einfluss auf die Lebensqualität.
(Deutsches Ärzteblatt/Jg.117/Heft 39/25.09.2020)
Kommentar Dr. Ullrich
Über Sex spricht man nicht gerne (außer vielleicht beim Bier an der Theke), umso mehr ist es wichtig jegliche Störungen, Unzufriedenheit mit dem Sexualleben ob mit oder ohne Partner beim Arzt/Ärztin anzusprechen. Vielen Menschen ist ein Zusammenhang von körperlichen und psychischen Erkrankungen und/oder Beschwerdennicht bekannt. Sexualität ist nicht nur Geschlechtsverkehr!
Störungen der Sexualität oder der Sexualorgane können auch beim Leistungs- und Breitensport vorkommen, z.B.:
Ausbleiben der Monatsblutung bei Hochleistungssportlerinnen wie besonders Marathonläuferinnen, Störungen der Blasenfunktion bei Radfahrern, beim Doping, bei zahlreichen Fitness/Kraftsportlern durch Stimulanzien, bei „Gewicht machen“, bei totaler Ermüdung etc.